Das ehemalige Kloster und jetzige Schloss Mondsee kann auf eine weit über tausendjährige Geschichte zurückblicken. Schon kurz nach seiner Gründung im Hare 739 durch den Bayernherzog Odilo II. wurde das Kloster zu einem Kristallisationspunkt kulturhistorischer Ereignisse.
Nach einer aus dem 12.Jahrhundert stammenden Klostergeschichte waren es 21 Mönche aus Monte Cassino, die unter Abt Opportunus I. das Kloster im Zeitpunkt seiner Gründung bezogen. Schon im 8.Jh. nahm es eine hervorragende Stellung unter den bayerischen Klöstern ein.
Um 800 übergab Kaiser Karl der Große das Kloster seinem Hofkaplan Hildebald, unter dessen Führung es eine erste kulturelle Blüte erlebte. In dieser Zeit entstanden unter anderem die ersten Teilübersetzungen der Bibel in die deutsche Sprache.
Nach einem Magyareneinfall um das Jahr 900 eingeäschert, wurde das Kloster wieder hergestellt und erlebte im frühen 12.Jh. einen neuen Aufschwung. Es war die Blütezeit der Mondseer Buchmalerei, deren schönsten Exemplare sich heute in Wien, München und Oxford befinden. Im unruhigen 13. und 14. Jh wurde die Anlage mehrmals verwüstet und zweimal wieder aufgebaut. Die Bautätigkeit während des gesamten 15. und 16. Jh. in dieser Gegend war unvergleichlich rege, so entstanden im Kloster Mondsee einige Erweiterungen, z.B. eine neue Stiftskirche, mehrere Heiligenkapellen und 1514 die Errichtung des ältesten Gymnasiums im damaligen oberösterreichischen Raum. Bedeutende Meister der Malerei und Bildschnitzerei - wie Wolf Huber, Albrecht Altdorfer, Michael Pacher und Schwanthaler - waren maßgeblich an der künstlerischen Gestaltung der Klosteranlage beteiligt.
Schließlich wurde das Kloster Mondsee im Jahre 1791 unter Leopold säkularisiert, Archiv und Bibliothek nach Linz und Wien überführt. Im Rahmen der Friedensverhandlungen von Schönbrunn geriet Schloss Mondsee an Napoleon, der es 1809 durch eine Schenkungsurkunde dem bayerischen Feldmarschall und Staatsminister Karl Philipp Fürst Wrede übertrug. Die Fürsten Wrede starben im Mannesstamme aus, und der Besitz mit allen Ländereien ging durch die Vermählung von Helena, der Tochter des letzten Fürsten, mit dem Portugiesen Carl Otto von Almeida in den Besitz der gräflichen Familie über. Seit 1985 haben private Unternehmer zur Renovierung des Schloss Mondsee, wie es sich heute präsentiert, beigetragen.